Die aktuelle
Reformkommission von Bundesminister Ramsauer auf dem Prüfstand
Bonn,
27. März 2013
Wird
mit der von Bundesminister Ramsauer Reformkommission vom 13. März 2013 für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung der erste Schritt in eine bessere Baukultur
gemacht?
Ramsauer
stellt sich damit, einem mittlerweile gesellschaftlich relevanten Problem, der
Degeneration eines gesamten Industriezweigs – der Bauwirtschaft. In der Reform werden
wichtige Themenbereiche wie die Anwendung moderner Planungsmethoden, die Stärken
der Kosten- und Termintreue, das systemisches Risikomanagement, die effiziente
Ausschreibung und Vergabe sowie weitere im Bauablauf maßgeblichen Steuerungsmöglichkeiten
als Schlüsselaspekte aufgeführt. Viele dieser Schlüsselaspekte bieten
sicherlich Eingriffsmöglichkeiten und Optimierungspotential. Aber ist das die
entscheidende Eingriffsebene in ein an der Wurzel erkranktes System? Ist es
wirklich ausreichend einzelne Triebe abzustützen und in die Staude oberflächlich
von verdorrtem Blattwerk zu befreien?
Die
Probleme kennen, heißt nicht die Probleme zu lösen. Will man ein solch
komplexes System nachhaltig verändern muss die grundsätzliche Bereitschaft
bestehen, alle Gegebenheiten, Einflussfaktoren sowie die Rollen im System ohne
den Blick auf Konsequenzen zu richten auf den Prüfstand zu stellen.
Einheitliche
Ziele heilen
Will
man die Probleme nachhaltig heilen, muss ganz früh im Ablauf bereits vor dem
Projektstart angesetzt werden. Erst das grundlegende Auseinandersetzen mit den
Zielen der einzelnen Beteiligten im Prozess, führt zu erstaunlichen
Erkenntnissen. Die Ziele z.B. von ausführenden Unternehmen unterscheiden sich
grundlegend von den eigentlichen Projektzielen. Der Unternehmer findet systembedingt
oft über nicht kostendeckende Angebote den Zugang zu Großprojekten. Möchte ein
Unternehmer im aktuellen Vergabesystem Aufträge zur Auslastung seines
Unternehmens erhalten, bleibt ihm hier oft keine andere Wahl. Kostendeckung
oder vereinzelte Gewinne müssen dann also über der Durchsetzung von
Nachtragsleistungen oder im Extremfall durch Geltendmachung von Zusatzkosten
aus baubetrieblichen Nachträgen generiert werden. Diese baubetrieblichen
Nachträge entstehen, wenn Projektabläufe aus dem Gleichgewicht geraten. Unternehmen
sind dann zur Abweichung von ihren beauftragten Leistungen gezwungen - also im
heutigen System fast der Normalfall auf Baustellen.
Hinterleuchtet
man heutige Unternehmensstrukturen, findet man auf diese Systematik angepasste
Personalstrukturen mit auf Claim-Management spezialisierten Fachkräften. Auch
einschlägige Schulungs- und Seminarangebote unzähliger Verbände unterstützen
mit gezielter Weiterbildung im Bereich Claim-Management und baubetrieblicher
Störung das Aushebeln der allgemeinen Baukultur.
Will
man also eine Veränderung schaffen, muss ein grundsätzliches Umdenken und ein Abgleichen
der Ziele erfolgen. Die Aufgabe der Politik an dieser Stelle besteht darin, ein
Umdenken zu ermöglichen bzw. zu fördern.
Natürlich
können im System entstandene Fehlfunktionen durch Kontrolle verhindert oder
durch mehr Effizienz verringert werden. Aber aus gesellschaftlicher Sicht
werden so die Probleme kaschiert, verkleinert aber keinesfalls die Ursachen für
die Missstände behoben. Da die Kommission bereits im April 2013 eine erste
Tagung durchführen soll, ist die angekündigte Besetzung mit hochkarätigen
Experten aus der Praxis und Spitzenkräfte der Wirtschaft, Wissenschaft und
Verbänden sicherlich bereits erfolgt.
Es
ist davon auszugehen, dass insbesondere Global Player und Konzerne der
Bauwirtschaft maßgeblich zur degenerativen Entwicklung der Bauindustrie
beigetragen haben. Werden doch eben in diesen Konzernstrukturen die Grundlagen
für das nicht Funktionieren des eigentlichen Bauprozesses geschaffen.
Ist
es daher nicht ratsam, die für unsere Gesellschaft so wichtige Kommission mit Experten
zu besetzen, die keinem Konzern- oder Verbandszwang unterliegen? Auch
Deutschland verfügt über große Erfahrung im Bereich systemischer- und
kybernetischer Projektabwicklung. Auch hier sind Kenntnisse der Managementberater
von BAUEN MIT WERTEN hilfreich. Bereits seit Jahren werden in einem neu
entwickelten Effizienz-Teamverfahren erfolgreich Bauprojekte abgewickelt. Wir
verfügen über Lösungen zur Heilung der grundlegenden Systemfehler. Auch wir
haben verstanden ...
"...
verrückt ist, wer immer wieder das gleiche tut und ein anderes Ergebnis erwartet."
James Robbins
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