Mittwoch, 27. März 2013

KOMMENTAR ZUR REFORMKOMMISSION VON RAMSAUER

http://www.immobilien-zeitung.de/1000013462/ramsauer-beruft-reformkommission-fuer-grossprojekte

Die aktuelle Reformkommission von Bundesminister Ramsauer auf dem Prüfstand


Bonn, 27. März 2013
Wird mit der von Bundesminister Ramsauer Reformkommission vom 13. März 2013 für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung der erste Schritt in eine bessere Baukultur gemacht?
Ramsauer stellt sich damit, einem mittlerweile gesellschaftlich relevanten Problem, der Degeneration eines gesamten Industriezweigs – der Bauwirtschaft. In der Reform werden wichtige Themenbereiche wie die Anwendung moderner Planungsmethoden, die Stärken der Kosten- und Termintreue, das systemisches Risikomanagement, die effiziente Ausschreibung und Vergabe sowie weitere im Bauablauf maßgeblichen Steuerungsmöglichkeiten als Schlüsselaspekte aufgeführt. Viele dieser Schlüsselaspekte bieten sicherlich Eingriffsmöglichkeiten und Optimierungspotential. Aber ist das die entscheidende Eingriffsebene in ein an der Wurzel erkranktes System? Ist es wirklich ausreichend einzelne Triebe abzustützen und in die Staude oberflächlich von verdorrtem Blattwerk zu befreien?

Die Probleme kennen, heißt nicht die Probleme zu lösen. Will man ein solch komplexes System nachhaltig verändern muss die grundsätzliche Bereitschaft bestehen, alle Gegebenheiten, Einflussfaktoren sowie die Rollen im System ohne den Blick auf Konsequenzen zu richten auf den Prüfstand zu stellen.

Einheitliche Ziele heilen
Will man die Probleme nachhaltig heilen, muss ganz früh im Ablauf bereits vor dem Projektstart angesetzt werden. Erst das grundlegende Auseinandersetzen mit den Zielen der einzelnen Beteiligten im Prozess, führt zu erstaunlichen Erkenntnissen. Die Ziele z.B. von ausführenden Unternehmen unterscheiden sich grundlegend von den eigentlichen Projektzielen. Der Unternehmer findet systembedingt oft über nicht kostendeckende Angebote den Zugang zu Großprojekten. Möchte ein Unternehmer im aktuellen Vergabesystem Aufträge zur Auslastung seines Unternehmens erhalten, bleibt ihm hier oft keine andere Wahl. Kostendeckung oder vereinzelte Gewinne müssen dann also über der Durchsetzung von Nachtragsleistungen oder im Extremfall durch Geltendmachung von Zusatzkosten aus baubetrieblichen Nachträgen generiert werden. Diese baubetrieblichen Nachträge entstehen, wenn Projektabläufe aus dem Gleichgewicht geraten. Unternehmen sind dann zur Abweichung von ihren beauftragten Leistungen gezwungen - also im heutigen System fast der Normalfall auf Baustellen. 

Hinterleuchtet man heutige Unternehmensstrukturen, findet man auf diese Systematik angepasste Personalstrukturen mit auf Claim-Management spezialisierten Fachkräften. Auch einschlägige Schulungs- und Seminarangebote unzähliger Verbände unterstützen mit gezielter Weiterbildung im Bereich Claim-Management und baubetrieblicher Störung das Aushebeln der allgemeinen Baukultur.

Will man also eine Veränderung schaffen, muss ein grundsätzliches Umdenken und ein Abgleichen der Ziele erfolgen. Die Aufgabe der Politik an dieser Stelle besteht darin, ein Umdenken zu ermöglichen bzw. zu fördern.    
Natürlich können im System entstandene Fehlfunktionen durch Kontrolle verhindert oder durch mehr Effizienz verringert werden. Aber aus gesellschaftlicher Sicht werden so die Probleme kaschiert, verkleinert aber keinesfalls die Ursachen für die Missstände behoben. Da die Kommission bereits im April 2013 eine erste Tagung durchführen soll, ist die angekündigte Besetzung mit hochkarätigen Experten aus der Praxis und Spitzenkräfte der Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden sicherlich bereits erfolgt.

Es ist davon auszugehen, dass insbesondere Global Player und Konzerne der Bauwirtschaft maßgeblich zur degenerativen Entwicklung der Bauindustrie beigetragen haben. Werden doch eben in diesen Konzernstrukturen die Grundlagen für das nicht Funktionieren des eigentlichen Bauprozesses geschaffen.

Ist es daher nicht ratsam, die für unsere Gesellschaft so wichtige Kommission mit Experten zu besetzen, die keinem Konzern- oder Verbandszwang unterliegen? Auch Deutschland verfügt über große Erfahrung im Bereich systemischer- und kybernetischer Projektabwicklung. Auch hier sind Kenntnisse der Managementberater von BAUEN MIT WERTEN hilfreich. Bereits seit Jahren werden in einem neu entwickelten Effizienz-Teamverfahren erfolgreich Bauprojekte abgewickelt. Wir verfügen über Lösungen zur Heilung der grundlegenden Systemfehler. Auch wir haben verstanden ...  

"... verrückt ist, wer immer wieder das gleiche tut und ein anderes Ergebnis erwartet." James Robbins


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